Schmerz lass nach

Kennen Sie das?

Beim Zuschlagen der Kofferraumklappe am Auto ist der Finger dazwischen.

 

Autsch!!!

Das tut höllisch weh, meist bildet sich ein Bluterguss.

Aber was tun in so einem Fall?

Einem Kollegen von mir ist vor einigen Jahren dasselbe passiert. Zum Glück hatte er seine homöopathische Notfallapotheke dabei. Er nahm sofort Arnica und Hypericum jeweils in der Potenzstufe C 30 in 5-minütigem Abstand im Wechsel ein. Diese beiden homöopathischen Arzneien sorgten für eine rasche Abnahme von Schmerz und Schwellung.

 

So einfach und hilfreich kann Homöopathie funktionieren.


Jetzt fragen Sie sich vielleicht, ob Arnica und Hypericum in jedem Fall bei Verletzungen helfen. Nun, es ist etwas komplexer. Jede homöopathische Arznei hat ihre ganz spezielle Wirkung. Im Folgenden beschreibe ich die beiden Arzneimittel Arnica und Hypericum etwas genauer.

Arnica, das Wundheilmittel

„Nach Verletzung, Traumata

Gibt man am besten Arnica,

um die Schmerzen zu vermindern

und schlimme Folgen zu verhindern!

 

...“Mir geht es gut“ hört man ihn sagen,

obwohl ihn starke Schmerzen plagen.“

 

(aus „Gereimte Homöopathie“, Angela von Büdingen)

 

Grundsätzlich ist Arnica das Verletzungsmittel erster Wahl und gleichzeitig eines der bekanntesten homöopathischen Mittel überhaupt. Die deutsche Bezeichnung für Arnica ist „Fallkraut“. Mit diesem Namen kann man sich die Hauptwirkung von Arnica bei Verletzungen sehr leicht merken.

 

Besonders gut wirkt Arnica bei stumpfen Verletzungen, erst recht wenn sich gleichzeitig ein Bluterguss gebildet hat. Es ist gut geeignet bei allen Arten von Zerrungen, Quetschungen, Prellungen, Überanstrengungen und Muskelverletzungen mit schmerzhaften Blutergüssen. Auch bei schmerzhaftem Muskelkater nach langen Wanderungen, einem Marathonlauf oder dergleichen kann Arnica gute Dienste leisten.

 

Der Begriff Verletzung lässt sich durchaus ausdehnen, denn Arnica ist ebenfalls sehr gut geeignet bei Blutungen nach Zahnextraktion oder bei Nasenbluten durch Schläge oder Stöße.

 

Wenn der Patient nach einer Verletzung in Ruhe gelassen werden möchte und sagt „Ich brauche keinen Arzt, es geht mir gut“, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass Arnica eine geeignete Arznei ist, umso größer.

 

Arnica ist also das Wundheilmittel schlechthin und gehört meines Erachtens in jede Haus- oder Taschenapotheke.

 

Arnica ist unter anderem angezeigt bei

  • akuten Verletzungen, vor allem mit Bluterguss
  • Blutungen nach Zahnextraktion
  • Nasenbluten durch Schläge
  • körperlicher Überanstrengung, Muskelkater.

 

Hypericum – Arnica der Nervenverletzungen

„Hypericum verdient den Titel

als unser größtes Nervenmittel!

 

Verletzte Nerven überall

sind für Hypericum ein Fall.

 

… Speziell am Zeh und auch am Finger,

der Schmerz ist gar kein so geringer!

 

… Bei Steißbeinschmerz und nach OP

heilt Johanniskraut das Weh!

 

Ist einer melancholisch drauf

– Johanniskraut heitert ihn auf!“

 

(aus „Gereimte Homöopathie“, Angela von Büdingen)

 

Bei Verletzungen der Nerven ist neben Arnica auch Hypericum angezeigt. Bestimmt kennen Sie Hypericum, allerdings unter dem deutschen Begriff „Johanniskraut“.  Manche Körperregionen wie z.B. die Fingerspitzen sind besonders stark innerviert und daher bei Verletzungen besonders empfindlich und schmerzhaft. Deshalb lohnt es sich, in so einem Fall auch an Hypericum zu denken.

 

Sind Sie jemals auf das Steißbein gefallen? Kennen Sie den unglaublich starken Schmerz bei einem Bruch oder einer Prellung des Steißbeins? Man weiß nicht wie man sitzen oder liegen soll, und das Ganze über viele Wochen! – Hier ist Hypericum ein wunderbares Mittel gegen die starken Nervenschmerzen.

 

Hypericum ist beispielsweise angezeigt bei

  • sehr schmerzhaften Verletzungen stark innervierter Körperstellen.
  • gequetschten Fingern. Riss- und Stichwunden an Handflächen und Fußsohlen.
  • offenen Brüchen, Wirbelsäulen- und Steißbeinverletzungen
  • Verletzungen der Zahnnerven
  • Kopfschmerzen nach Gehirnerschütterung
  • depressiven Verstimmungen.

 

Ja genau, Hypericum kann auch als Mittel bei leichten depressiven Verstimmungen eingesetzt werden.

Bei der Anwendung von Hypericum in pflanzlicher Form, also nicht in homöopathischer Zubereitung, ist folgendes zu beachten: Menschen mit wenig pigmentierter Haut sollten während der Einnahme von Johanniskrautextrakt bei Depressionen Sonne und Solarien meiden. Hypericum-Öl kann übrigens gut zur äußerlichen Einreibung bei Muskel- und Gelenkerkrankungen verwendet werden.

 

Falls Sie Fragen zu den genannten Arzneimitteln haben oder eine Beratung für die Zusammenstellung einer homöopathischen Hausapotheke wünschen, sprechen Sie mich gerne an.

 

Ihre Heilpraktikerin Marianne Harant